Die gestern vor der Wirtschaftstrafkammer des LG Bonn angesetzte Verhandlung wegen des Betrugsskandals beim Bundesamt für Finanzen (BaFin) ist vertagt worden. Neben dem zweiten Schöffen fehlte der zweite Angeklagte, ein Berliner Unternehmer. Der Unternehmer liess eine Bestätigung der Berliner Klinik Charité vorlegen, die seine Einlieferung bestätigte. Der Vorsitzende Richter de Vries vertagte auf den kommenden Montag.

Der 53-jährige Mitangeklagte Michael Raumann, vormals Leitender Regierungsdirektor bei der BaFin soll bei der Behörde in weniger als drei Jahren rund 6,8 Millionen Euro mit Hilfe von Scheinrechnungen der IT-Firma des mitangeklagten Unternehmers abgezweigt haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Untreue, Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung vor.

Der Fall ist skurril. Nach außen hin und auch gegenüber seiner Familie gabsich Raumann als n geheimer Mission für Geiselbefreiungen in Afrika zuständiger Staatssekretär im Außenministerium aus. Raumann führte auch einen Doktortitel, obwohl er nicht promoviert hatte.

Michael W. Felser
Rechtsanwalt

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