Während der Fussball-WM war der Sender „Eins Live“ dadurch aufgefallen, dass er unter dem Titel „Lukas`Tagebuch“ eine Hörfunk-Satire über ehemaligen Kölner und jetzigen Bayern-Spieler Lukas Podolski gesendet hat. Die verschiedenen Beiträge sollten vermeintliche Tagebucheinträge des ehemaligen Kölners darstellen und sein tägliches Leben auf eine sehr überspitzte Weise wiedergeben. Selbst nach der WM hatte der Sender des WDR die Beiträge unter dem Titel „Das Bundesliga-Tagebuch von Lukas“ fortgesetzt.
Dem Mangagement des Jung-Nationalspielers hat diese Art und Weise der Berichterstattung nicht gefallen. Nach ihrer Ansicht sei die Serie geschmacklos und niveaulos. Lukas Podolski hat versucht, dem Sender die Fortführung der Satire-Sendung mit einer einstweiligen Verfügung zu untersagen.

Wie das Landgericht München I am 18.08.2006 mitteilte, hat die 9. Kammer (gerichtliches Aktenzeichen: 9 O 11200/06) den Antrag des Nationalspielers abgelehnt. Eins Live kann damit weiterhin Satire-Beiträge über das Leben des Fussballprofis ausstrahlen.

Nach Ansicht der Kammer hätte die Sendung nur verboten werden können, wenn die durchgeführte Abwägung zwischen der Pressefreiheit des Senders auf der einen Seite und des allgemeinen Persönlichkeitsrechts des Nationalspielers auf der anderen Seite zugunsten des Jungprofis ausgefallen wäre. Hier seien jedoch die Beiträge inhaltlich dumm und dreist sowie handwerklich so schlecht gemacht, dass sie eher ein schlechtes Licht auf den Sender werfen. Die Kammer war der Auffassung, dass kein Hörer die Beiträge dem Spieler zuschreiben bzw. niemand denken werde, dass Lukas Podolski auch nur entfernt so geistesschwach sein könnte, wie er von Eins Live dargestellt werde. Aus diesem Grund hat die Kammer den Erlass einer einstweiligen Verfügung abgelehnt.

Der Sender hat nochmals betont, dass er mit den Beiträgen keinesfalls Lukas Podolski schaden wolle. Gleichzeitig hat er die Fortführung der Satire angekündigt.

Hartmann
Rechtsanwalt
Rechtsanwälte Felser
http://www.kuendigung.de

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