Bei keinen Daten wir so gestrunzt wie bei den Besucherzahlen der eigenen Seiten oder des eigenen Weblogs. Das ist allerdings nichts neues, das gleiche gilt für “Auflage” oder gar “verteilte Auflage” bei periodischen Publikationen. Wer mal Zeitungen ausgetragen hat, wird wissen was ich meine …

Google Analytics wird zu einer Vereinheitlichung und Standardisierung führen, da die Daten verschiedener Seiten immerhin miteinander vergleichbar sind. Manipulationssicher sind sie damit aber immer noch nicht. Nachfolgend einige Erklärungen zu den wichtigsten Begriffen:

Besuche

Diese Zahl zeigt an, wieviele Besuche von Internetnutzern Ihre Seite verzeichnen konnte, also wie oft ein Nutzer Ihre Homepage bzw. Ihren Blog besucht hat. Die meisten Besucher kommen in Deutschland über Google oder bei Blogs häufig durch Feeds. Wieviele Seiten sich der Besucher bei seinem Besuch angeschaut hat, wird durch Page Impressions erfasst. Die Daten über Besuche sind ziemlich aussagekräftig.

Besucher (Visitor oder unique visitor)

Viele Programme versuchen, durch Erfassen der IP Adresse und/oder den Einsatz von Cookies zu erkennen, ob ein Besucher schon mal auf Ihrer Seite war. Dann wird sein Besuch zwar bei “Besuche” erfasst, aber nicht bei “Besucher”, da diese Zahl erfassen will, wieviele verschiedene Besucher Ihre Homepage bzw. Ihr Blog in einem bestimmten Zeitraum hatte.

Die Zahl der Besucher ist nicht immer aussagekräftig, da der Zeitraum entscheidend ist, in dem man das Wiederkommen erkennt, also registriert. Wenn jemand nach zwei Monaten noch mal Ihre Seite besucht, registrieren den Wiederkehrer viele Programme als neuen Besucher (unique Visitor). Das hängt davon ab, ob das Programm die IP Adresse des Besuchers erfasst und/oder Cookies einsetzt, um den Besucher wiederzuerkennen. Da auch die Besucher das Wiederkehren z.B. durch Löschen von Cookies unkenntlich machen können, ist diese Zahl nicht sehr aussagekräftig.

Page Impressions – Seitenaufrufe oder Seitenzugriffe

Diese Daten zeigen an, wieviele Seiten Ihre Besucher sich angeschaut haben. Diese Zahl sagt in gewisser Weise etwas über die Besuchstiefe aus, also ob die Besucher bei Ihnen das gefunden haben, was Sie gesucht haben. Allerdings werden die PI´s auch überschätzt, da Sie beliebter Gegenstand von Manipulationen sind. Auch die grossen Medien versuchen die PI´s durch “Fotostrecken” und Aufteilung von Beiträgen in möglichst viele Seiten zu erhöhen. Wer einen Beitrag auf eine Seite setzt, hat nur eine “PI”, wenn er den Beitrag auf fünf Seiten verteilt (mit “weiter” o.ä. am Ende des jeweiligen Teils), hat die Seite 5 PI´s. Viele Werbekunden zahlen nach PI´s. Eigentlich dumm. Zeigt, das es noch immer nicht viel Kompetenz bei den Werbekunden zu diesen Begriffen gibt.

Fazit

Wenn ein Internetnutzer z.B. via Google auf ihre Seite kommt und auf 5 Seiten anschaut, dann von Ihrer Seite wegklickt und Stunden später wieder auf Ihre Seiten zurückkehrt und sich weitere 5 Seiten ansieht, dann zählt das im Regelfall 10 Page Impressions (Seitenaufrufe), 2 Visits (Besuche) und 1 Visitor (Besucher).

Daneben gibt es noch Daten wie “Hits” oder “Files”, die ohne grosse praktische Relevanz sind. Auch das Datenübertragungsvolumen ist eine Grösse, die für die Wahl des Servers/Paketes beim Hoster entscheidend ist, aber ansonsten auch keine grosse Aussagekraft hat.

Die WAA hat sich an einer Definition der Big Three versucht (online hier als *.pdf)

Michael W. Felser
Rechtsanwalt

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