erhalten die Hafenarbeiter mit dem bisher höchstem Lohnabschluss der aktuellen Tarifrunde, wie die Gewerkschaft Ver.di heute mitteilte. Erstmals enthält der Tarifvertrag einen Bonus nur für ver.di-Mitglieder.

In Hamburg einigten sich die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) für 9000 Hafenarbeiter auf eine Erhöhung der Löhne und Zuschläge um 4,8 Prozent.  Erstmals gelang es ver.di, in einem Flächentarifvertrag eine Vorteilsregelung für Gewerkschafter zu vereinbaren. Danach erhalten nur die ver.di-Mitglieder unter den Hafenarbeitern eine neu eingeführte Erholungsbeihilfe von 260 Euro jährlich.

„Wir verhandeln für unsere Mitglieder, die durch ihr ehrenamtliches Engagement und ihre Gewerkschaftszugehörigkeit Tarifverträge überhaupt erst möglich machen“, sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Erhard Ott. Die Vorteilsregelung sei ein wichtiges Zeichen, dass tarifliche Leistungen nicht zum Nulltarif zu haben sind.

„ver.di erwartet künftig in vielen anderen Branchen flächendeckende Vorteilsregelungen für Gewerkschaftsmitglieder“, erklärte Ott. Über 80 Prozent der Hafenarbeiter sind Mitglied bei ver.di.

Ob Vorteile nur für Gewerkschaftsmitglieder in Tarifverträgen vereinbart werden können, ist mit Blick auf die negative Koalitionsfreiheit nicht unumstritten. Ausgerechnet Verfechter der Vertragsfreiheit wollen Gewerkschaften trotz der Tarifautonomie verwehren, Regelungen zu vereinbaren, die nur ihren Mitgliedern zugute kommen. Diese sind es schliesslich auch, die dafür gestreikt haben. ADAC und ACE schleppen schliesslich auch nur die Autos ihrer Mitglieder ab.

Michael W. Felser
Rechtsanwalt
Felser Rechtsanwälte und Fachanwälte

Kommentierungsfunktion ist momentan abgeschaltet.