Seit einigen Monaten können viele Brühler nicht mehr ruhig schlafen. Fast die ganze Nacht überfliegen lärmende AWACS in regelmäßigen Abständen den Brühler Luftraum in niedriger Höhe.
Das hört sich so an:
Möglicherweise sind auch andere Uralttypen von militärischen Flugzeugen am Lärm beteiligt. Auf Anfrage stellt die Stadt Brühl sich unwissend und verweist an Organisationen, die sich mit Fluglärm beschäftigen. Dabei kann man die Flieger über dem an das Rathaus angrenzenden Schloßpark tagsüber sogar gut beobachten. Die Triebwerke der Maschinen sind uralt und erheblicher lauter als moderne Triebwerke. Es ist aus Geilenkirchen bekannt, dass die Nato wenig rücksichtsvoll sind, was Lärmverursachung oder Kerosinemissionen angeht.
Anders als Flug- und Frachtunternehmen oder Flughafengesellschaft fühlt man sich nicht einmal unter Rechtfertigungsdruck. Die Daten der Flugbewegungen werden auf einmal geheimgehalten. Viele der Flüge dürften überflüssig sein, die Maschinen könnten modernisiert werden, jedenfalls muss sicher kein Kerosin abgelassen werden. Offensichtlich haben aber die Proteste der niederländischen Bevölkerung gefruchtet, denn seit November scheinen die Natoflieger nicht mehr über die Niederlande zu fliegen, sondern nunmehr den Kölner Süden entdeckt zu haben. Die Bürger der Gemeinde Onderbanken haben vor dem Europäischen Gerichtshof in Luxemburg Klage gegen den Fluglärm des in Geilenkirchen-Teveren stationierten Awacs-Verbandes eingereicht, berichtet die Aachener Zeitung Mitte Januar 2008.
Michael W. Felser
Rechtsanwalt
Felser Rechtsanwälte und Fachanwälte