ist eine nicht selten anzutreffende Bemerkung zu anwaltlichen Honorarrechnungen. Ein Seminarteilnehmer belehrte einen anderen einmal gelegentlich eines ähnlichen Kommentars nicht ganz neben der Sache liegend: “Hättste mal besser in der Schule aufgepasst, wärste auch Anwalt geworden …”.

Der normale Anwalt kann jetzt wieder mit ruhigem Gewissen schlafen: Wie der Focus berichtete, bezahlt die Bundeswehr im ohnehin versemmelten Projekt “Hercules” (besser wäre der Name Sysiphos gewählt worden) an eine Kanzlei 60 Millionen Euro für die Abfassung eines 10.000 Seiten starken Vertragswerkes (wer braucht solche Verträge?), das sind immerhin 6.000 Euro pro Seite. Die Begründung ist skurril: Man hätte sonst eigene Juristen einstellen müssen. Nun, für 60 Mio. Euro kann man 500 Juristen zu einem Jahresgehalt incl. aller Nebenkosten von 120.000 Euro einstellen. In diesem Jahr müsste jeder Jurist 20 Seiten erarbeiten, sicher nicht zuviel für dieses Jahresgehalt.

Spass lass nach: Kein Privatunternehmen würde soviel für irgendein Vertragswerk zahlen. Die Bundeswehr ist bereits wegen anderer Beraterverträge von berufener Seite (Rechnungshof) kritisiert worden (CP berichtete).

Pazifisten können es gelassen sehen: Immerhin können diese Euros nicht mehr in Waffentechnologie gesteckt werden. Oder anders gesagt: Granaten zu Paragrafen.

Michael Felser
Rechtsanwalt
Rechtsanwälte Felser

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