Nun liegt er vor, der Prüfbericht der Medizinischen Dienste der Krankenkassen zum Zustand der Pflege in Deutschland. Und traurig fällt der Bericht aus: Nahezu jeder dritte zu pflegende Mensch bekommt zuwenig zu essen und zu trinken. Und viele Pflegebedürftige liegen sich überflüssigerweise wund; es fehlt dann schlicht am richtigen Umbetten. Wie Deutschlandradio berichtet soll bei fast jedem 10. Bewohner von Pflegeheimen eine aktuell schlechte pflegerische Versorgung festgestellt worden sein. Und wie sieht es mit den ambulanten Pflegediensten aus?

Kaum besser; dort liegt der Anteil der Schlechtversorgung bei fast 6 %. Ob es da tröstet, dass bei der letzten Untersuchung aus 2004 die Zahlen noch höher waren?

Nein. Immer mehr Menschen werden zu Pflegefällen und immer mehr Geld wird hierfür aufgewendet werden müssen. Nun werden die „Ertappten“ wieder über Arbeitsbelastung und knappe Kassen lamentieren. Dies trifft ja dem Grunde nach auch zu, wenn nur wenige Minuten für viele Pflegeleistungen kalkuliert sind. Aber das es trotzdem geht, beweisen die Zahlen auch. Es dürfte bei den Übeltätern daher wohl eher an schlechter Organisation der Pflege und auch am fehlenden Engagement liegen. Da bleibt also noch einiges zu tun. Denn die Zahlen sind auch ohne Vergleich mit der Untersuchung von 2004 alarmierend.

Felser Rechtsanwälte und Fachanwälte
Axel Willmann Rechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeitsrecht

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