Wie der YAMB.BETA2 Blog von Olaf Schäfer berichtet, scheint das gerade für einen völlig verrückten Preis an Holtzbrink verkaufte Studentenanbändelportal StudiVz eine ideale Plattform für Stalker zu bieten, die sich auf einfachste Weise mittels gefakter E-Mailadresse und Pseudoname dort tummeln können. Auch der Upload fremder Fotos und Daten “zum Spass” ist ohne weiteres mit verschleierter Identität möglich.
Mit Mehrfachidentitäten lassen sich die kaum nachvollziehbaren angeblichen mehr als 1 Mio. Nutzer zwar zu einem kleinen Teil erklären (der Rest dürfte die verbreitete Internetprahlerei sein, bei der aus PI´s schon mal Besuche und am Ende gar Besucher werden und das Komma schon mal zu verrutschen zu scheint).
Compliance und ein fairer Umgang mit den offensichtlich datennaiven Nutzern sieht jedenfalls anders aus.
Die Betroffenen können sich gegen Belästigungen und Stalking im StudiVz kaum zur Wehr setzen, da die Identität der gestörten Schädiger im Verborgenen bleibt.
StudiVZ ist ein Facebook Plagiat. Das Portal konnte der Gründer von StudiVz auf der Ebene eines Praktikanten kennenlernen. Die internen Sicherheitsvorkehrungen lernt man als Praktikant allerdings nicht kennen. Sie kosten ausserdem Geld. Das wollten sich die Gründer möglicherweise sparen.
Allerdings dürfte sich der Holtzbrink Verlag demnächst über entsprechende Klagen von betroffenen Nutzern freuen, die wegen der grotesken Nachlässigkeiten bei StudiVz gute Aussicht auf Erfolg hätten.
Michael W. Felser
Rechtsanwalt