das ist die Frage, wenn mitten im Berufsleben stehende Profis auf einmal auf Visitenkarte und Briefkopf den Doktortitel voranstellen. Da kann man tatsächlich von „Promotion“ sprechen. Die ehrlichen oder ängstlichen zieren die Titel dann mit Zusatzbezeichnungen, die für Kenner auf einen Erwerb im nahen oder fernen Ausland hinweisen. Wie beim Führerschein soll es auch Universitäten geben, an denen man „in sieben Tagen“ der akademischen Grad eines Doktors erwerben kann. Kostet halt ein wenig, versteht sich, spart aber enorm an Zeit. Selbst erfolgreiche Menschen in mittleren Jahren, die schon auf einige Erfolge zurückblicken können, erliegen mitunter der eitlen Versuchung. Die Bedeutung ausländischer Titel lässt sich in der Datenbank Anabin recherchieren. Allerdings ist das unbefugte Führen eines nicht anerkannten Doktortitels sogar strafbar.

In Hannover ist jetzt ein Juraprofessor verhaftet worden, der zum einen in 78 Fällen Promotionen zum Doktor der Rechtswissenschaften (Dr. jur.) verkauft, zum anderen gegen zärtliche Zuwendungen seiner Studentinnen bei der Benotung ein liebevolle Massstäbe angelegt haben soll, wie der Weblog Handakte berichtet.

Mehr Infos zum Doktortitel, Promotionshandel u.a. bei Wikipedia

Michael W. Felser
Rechtsanwalt
Felser Rechtsanwälte und Fachanwälte

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