Der Verhandlungsmarathon um T-Service ist beendet. In den frühen Morgenstunden erzielten die Arbeitskampfparteien eine Einigung.

“Die Beschäftigten haben dem Unternehmen mit ihrem Streik weitreichende Zugeständnisse abringen können. Die Einkommen sind auf dem bisherigen Niveau gesichert, ein verlängerter Kündigungsschutz sorgt für Perspektive. Gleichzeitig sollen mehr als 4.000 Auszubildende eingestellt werden. Mit diesem Kompromiss können wir leben”, sagte ver.di-Verhandlungsführer Lothar Schröder laut Ver.di Pressemitteilung. Dort heisst es weiter:

Das in einem achttägigen Verhandlungsmarathon geschnürte T-Service-Paket sieht im Einzelnen vor, das bisherige Gehalt der Beschäftigten zu erhalten, das Einkommensniveau in den neuen Gesellschaften jedoch um 6,5 Prozent abzusenken. Die Entgeltsicherung wird mit einem arbeitgeberseitigen “Rucksack”, der Gegenrechnung von Teilen künftiger Tarifrunden und mit Abschlagszahlungen realisiert. Zudem ist für die Betroffenen der Schutz vor betriebsbedingten Beendigungskündigungen bis zum 31. Dezember 2012 ausgebaut worden. Die Telekom hat sich in diesem Zusammenhang darauf verpflichtet, den geplanten Personalabbau auf freiwillige Maßnahmen zu beschränken. Für die bei der T-Com verbleibenden Beschäftigten sind betriebsbedingte Beendigungskündigungen bis zum 31. Dezember 2009 ausgeschlossen.

Gleichzeitig ist mit der Vereinbarung eine Anhebung der Wochenarbeitszeit bei T-Service auf 38 Stunden verbunden. “Das ist bitter. Aber die Erhöhung der Wochenarbeitszeit führt nicht zu Personalabbau, sondern zur Senkung der Fremdvergabe und zu Qualifizierungsansprüchen der Beschäftigten”, betonte Schröder. Darüber hinaus sind mit dem Wechsel in die neuen Gesellschaften zahlreiche Sicherungen verknüpft. Sie betreffen den Erhalt der betrieblichen
Altersvorsorge, geltende Regelungen zu Krankengeld, Sonderurlaub und Wohnungsfürsorge. Die nächste entgeltwirksame Tarifrunde für alle Beschäftigten wird nach dem 31. Dezember 2008 stattfinden. Für die in die neuen T-Service-Gesellschaften wechselnden Beschäftigten sollen die
bisherigen siebenprozentigen Leistungslöhne durch ein System variabler Lohnbestandteile ersetzt werden. Dieses System werde durch eine Individual- und Kollektivsicherung aber kalkulierbar gestaltet, sagte Schröder. Wichtig sei auch, dass es in den neuen T-Service-Gesellschaften keine Einstellungen auf Billiglohnniveau geben werde. Im Kundenservice werden die ersten beiden
Lohngruppen gestrichen. Auszubildende, die aus dem Konzern in Call-Centern eingestellt werden, erhalten bereits nach einem Jahr 24.000 Euro Jahreslohn. Neu eingestellte Monteure werden künftig schnell an den Jahresecklohn von 26.200 Euro herangeführt.

Heute muss die Große Tarifkommission über die Annahme der Vereinbarung entscheiden und in der kommende Woche entscheiden die Mitglieder per Urabstimmung über die Annahme des Kompromisses.

Der Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen wurde um 1 Jahr verlängert. Nicht zuletzt die Einstellung von Auszubildenden dürfte eine gute Nachricht für die Jugend sein.

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