Viele Referendare kümmern sich inzwischen frühzeitig um die Planung des Vorbereitungsdienstes, so wie ich das bereits seit der ersten Auflage des Ratgebers „Das erfolgreiche Rechtsreferendariat“ empfohlen habe. Da die Berufswahl sich zunehmend auf die Perspektive des Anwaltsberufes verengt, sollte vor allem die Anwaltsstation frühzeitig geplant werden. Es ist nämlich nicht sicher, dass sich Anwaltskanzleien unbedingt um die Ausbildung von Referendaren reißen. Extrem beliebt sind bei Referendaren Grosskanzleien, am liebsten um die Ecke des Landgerichts gelegen. Leider finden die meisten nach dem zweiten Staatsexamen dort aber keine Anstellung und für die Bewerbung in einer kleineren oder mittleren Kanzlei ist es definitiv kein Vorteil, wenn man in einer Großbude tätig war. Am klügsten ist es, sich eine Kanzlei zu suchen, bei der auch ein späterer Berufseinstieg wahrscheinlicher ist. Das setzt natürlich eine Menge Eigeninitiative auch während der Anwaltsstage voraus. Die Fehler werden aber bei der Wahl der Ausbildungskanzlei gemacht. Es ist für den Berufserfolg nicht entscheidend, dass man sich während des Referendariats austauschen kann über die jeweilige Grossbude und die dortigen Sitten wie über die letzte Folge der Anwaltsserie „Shark“, die ab Frühjahr 2008 bei Vox startet. Sie müssen sich vorher entscheiden: Unterhaltung oder Jobperspektive. Das gilt nicht nur für die Anwaltsstation, sondern auch für die Ausbildung bei einem Unternehmen. Suchen Sie sich kleinere, dynamisch wachsende Einheiten. Im Internet werden Sie sicher am ehesten fündig.

Michael W. Felser
Rechtsanwalt
Felser Rechtsanwälte und Fachanwälte

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