An die ständigen Meldungen zur Überwachung von Internetnutzung und E-Mailverkehr hatte man sich ja schon gewohnt. Aber jetzt auch noch Videoüberwachung und Detektive? Ist das noch eine „artgerechte Haltung“ von Arbeitnehmern? Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten. Das alte Totschlagargument, mit dem sich jeder Überwachungsstaat rechtfertigen und jede Privatspähre eliminieren lässt, wird auch hier gerne vorgebracht. Dabei ist Vertrauen in menschlichen Beziehungen, auch im Job, unerlässlich, damit der Mensch nicht zum Objekt herabgewürdigt wird. Zunehmende Bespitzelungen und Überwachungen sind kein Zufall. Lidl und Schlecker sind keine Ausnahmen. Das gegenseitige Vertrauen in Unternehmen nimmt rapide ab. Wer es wissenschaftlich fundiert wissen möchte:

„„So durchzieht Mißtrauen alle Teilbereiche des Unternehmens, und alle Beteiligten
sind vollauf damit beschäftigt, anreizverträgliche Verträge auszuhandeln,
die das Mißtrauen in Grenzen halten, die einen Zusammenbruch des Gesamtsystems
gerade noch verhindern.“ (ALBACH, 1997a, S. 1270) “

Und wer es ganz genau wissen möchte: „Vertrauen: Voraussetzung oder Ergebnis effizienter Arbeitsbeziehungen? Gutenbergs Solidaritätsaxiom und die institutionenökonomische Unternehmenstheorie“, von Dieter Sadowski, Kerstin Pull und Martin Schneider

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