Wenn 11 Freunde zusammen kommen, bliebt oft kein Auge trocken. Wer kennt nicht die lustigen Trüppchen, die sich Ende Mai nach dem Ligaende zum Saisonausklang auf den Weg machen, um ein wenig Teambuilding am Ballermann, im Westerwald Treff, am Sauerland Stern oder gar im früheren „Schnellen Brüter“ im Kernwasser-Wunderland in Kalkar zu betreiben.

In der Saisonvorbereitung ist das ungewöhnlich und seitens der Vereinsführung eher unerwünscht. Schließlich gilt es in dieser Zeit die Laktatwerte zu optimieren, das Zusammenspiel mit den neuen Kollegen zu entwickeln und sich auf die Ziele für die neue Saison einzuschwören.

Auch der ambitionierte Zweitligist 1. FC Köln suchte daher ein Trainigslager im idyllischen Tröpolach in Kärnten auf. Neun Tage wurde dort hart trainiert und offensichtlich auch nach dem teaminternen Ehrenkodex, daß jeder Spieler ab 24 Uhr Nachtruhe zu suchen hat, gelebt. Daß eine solche Einkasernierung zu einem heftigen Lagerkoller führen kann, wußten schon unsere Vizeweltmeister von 1982. Breitner, Rummenigge, Schumacher & Co. haben der Legende nach im damaligen Trainingslager am Schluchsee zur Vorbereitung auf die Fußball-WM in Spanien nichts anbrennen lassen und für den Launeerhalt durch eifriges Pokern um Autos und Feiern („Es gab keine Nacht, in der nicht eine Clique irgendein Fest erfunden hat“) gesorgt.

Christoph Daum wollte daher seinen Jungs wenigstens am letzten Tag des Trainigslagers was Gutes und erlaubte ein Bier zum Feierabend. Das haben dann sechs der Profis mißverstanden und bei Gitarre und Gesang bis Mitternacht weitergefeiert, bis sich dann Roland Koch – nein, nicht der hessische Ministerpräsident, sondern Daums Assistent –  aufgrund der Beschwerden anderer Hotelgäste veranlaßt sah, dem Treiben ein Ende zu setzen.

Nach dem Bericht des Kölner Stadtanzeigers vom 03.08.2007 hat der Verein nun einige seiner an dem Gelage beteiligten Arbeitnehmer abgemahnt. Hoffentlich bewirkt das was, denn der 1. FC Köln gehört als bester Verein Deutschlands ja eigentlich in die 1. Liga – ach was schreib ich – in die Champions League.

Fundstelle: Artikel im Kölner Stadtanzeiger vom 03.08.2007

Christian von Hopffgarten
Rechtsanwalt & Fachanwalt
für Arbeitsrecht
Rechtsanwälte Felser

http://www.kündigung.de

2 Kommentare

  1. muelli
    3. August 2007 09:34

    Richtig! Max Merkel hat mal die Alkoholiker gegen die Antialkoholiker aus
    seiner Mannschaft spielen lassen. Die Alkoholiker haben 7:1 gewonnen. Da hat er gesagt: Saufts weiter!!!

  2. rufus
    6. August 2007 08:35

    Schon der alte Herberger wusste um die Gefahren des Alkohols. Er sagte nach dem Gewinn der WM 1954 zum Kölner Nach-Innen-Flanker Hans Schäfer: „Hans, trinken Sie nicht so viel! In acht Wochen haben wir ein schweres Spiel in Brüssel gegen Belgien.“