Nachdem die Kölner Staatsanwaltschaft aufgrund der Informationen, die ihr der Kölner Insolvenzverwalter Bruno Kübler weitergeleitet hat, den Anfangsverdacht bejaht und ein Ermittlungsverfahren eingeleitet hat, verschärft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di im Konflikt um den Postmindestlohnstarifvertrag die Gangart gegenüber der GNBZ und dem Arbeitgeberverband NBZ.

„Florian Gerster muss als Präsident des Arbeitgeberverbandes Neue Brief- und Zustelldienste zurücktreten“, sagte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Andrea Kocsis.

Gerster habe im Oktober 2007 als Erster die Gründung der GNBZ angekündigt. Inzwischen habe der frühere Vorstandsvorsitzende der Pin-Group Günter Thiel erklärt, dass die finanzielle Unterstützung der GNBZ von vielen getragen worden sei. „Wenn der Arbeitgeberverband jetzt vom Fehlverhalten einzelner spricht, dann sollen die Tatsachen verschleiert werden“, so Kocsis. Es ginge hier um die systematische Demontage grundgesetzlich geschützter Rechte.

Die Gründung der GNBZ sowie der zwischen ihr und dem Arbeitgeberverband Neue Brief- und Zustelldienste geschlossene „unwirksame Gefälligkeitstarifvertrag“ hätten einzig und allein das Ziel, die Löhne in der Briefbranche zu drücken, betonte Kocsis.

Nicht nur der GNBZ, auch dem Arbeitgeberverband und damit Gerster droht Ärger. Denn es könnte sich bei der Förderung der GNBZ um Untreue handeln. Im Fall des AUB Vorsitzenden Schelsky, der nach wie vor in Untersuchungshaft sitzt, gehen die Gerichte jedenfalls von dem dringenden Verdacht aus, dass die Zahlungen an die AUB Untreue zu Lasten des Siemenskonzerns darstellen. Auch der Siemens Vorstand Feldmayer muß mit einem entsprechenden Verfahren rechnen.

Diplom-Psychologe Gerster ist ein flexibler Mensch, er hat übrigens früher DGB-Gewerkschaften beraten, u.a. die IGBCE.

Kommentierungsfunktion ist momentan abgeschaltet.